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Nach der Fusion von NSU mit Audi war Claus Luthe Leiter einer von zwei Design-Abteilungen von Audi in Ingolstadt. Von 1976 bis 1990 war er Chefdesigner der BMW AG in München. Dort kam er in eine Umgebung, die technisch fortschrittlich aber im Design konservativ war. In kleinen Schritten hat er dann ein BMW-Modell nach dem anderen aufgewertet, flotter gemacht, bis alle BMW-Baureihen „Luthe-Modelle“ waren. Hierbei konnte er auch seine Ideen von einem funktionellen und stilistisch ansprechenden Arbeitsplatz des Fahrers verwirklichen. 

  

Claus Luthe verstarb am 17.03.2008. 

Claus Luthe, geboren am 8.12.1932 in Wuppertal, lernte das Fach des Karosserieschlossers und Karosseriespenglers beim Omnibusbauer Voll in Würzburg. 1954 legte er die Meisterprüfung im Karosseriebauer-Handwerk ab und er absolvierte ein Studium als „Karosserie- und Fahrzeug-Ingenieur“ an der Fachschule für Karosserie- und Fahrzeugbau in Kaiserslautern. 

  

Nach einer kurzen Tätigkeit bei Fiat in Heilbronn ging er 1956 als Designer und Karosserie-Konstrukteur zu NSU nach Neckarsulm, wo er 1966 Chefdesigner wurde. Als solcher war er für die Entwicklung der Karosserie des Ro 80 verantwortlich. Die Vorgabe, die Luthe damals bei NSU bekam, war ein Wagen der gehobenen Mittelklasse, in dem der Wankelmotor gut zur Geltung käme. Da NSU in diesem Marktsegment noch nicht etabliert war, gab es keinen Hausstil oder eine Design-Hierarchie, die zu respektieren war. Man wollte von Luthe eine Karosserie, die von außen ahnen ließ was an revolutionärer Technik darunter steckte. 

Der Wagen ohne Vorgänger und ohne direkte Nachfolger war bei seinem Erscheinen 1967 eine Sensation, denn er brach vollkommen mit allen Traditionen der Formgebung. Der Bug war niedrig, das Heck hoch, und es gab beinahe keinen Chromzierrat, alles war schlicht und harmonisch und von einer beinahe italienischen Eleganz. Der Dachaufbau schien mit seinen dünnen Streben auf dem Wagenkörper zu schweben. Auch wenn manchmal in der Werbung die Rede war von der „Karosserie aus dem Windkanal“ oder der Form, „die der Wind sich selbst gezeichnet hat“, erklärte Luthe selbst, dass er die Karosserieform des Ro 80 beinahe intuitiv gezeichnet und geformt hat, wobei er natürlich Erkenntnisse aus der Aerodynamik verwendete. 

  

Wie wegweisend der Ro 80 damals war und wie sein Einfluss noch lange nachgewirkt hat, wird deutlich wenn man ihn erst neben seine Jahrgangsgenossen von Mercedes, Opel und Ford stellt und dann neben viel spätere Modelle der deutschen Autoindustrie, vor allem neben die Audis der 90er Jahre. Erst dann wird deutlich, wie groß der Sprung nach vorne war. 

Diese Darstellung basiert auf der Luthe-Retrospektive unseres langjährigen Mitglieds Christian von Klösterlein (1937 – 2019).  

 

Den vollständigen  

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